Coaching versus Psychotherapie: Die wichtigsten Unterschiede im Überblick

Coaching ist keine insgeheime psychologische Behandlung, und bei Therapien geht es nicht darum, in Sachen Psyche "trainiert" zu werden. Wenngleich gewisse Gemeinsamkeiten existieren, sind die Konzepte keineswegs austauschbar.

Mit Coachings Probleme lösen

Sie stehen vor einer schwierigen Lebensentscheidung und wünschen sich Hilfe beim Finden oder Abwägen von Handlungsmöglichkeiten? Sie haben das Gefühl, beruflich oder persönlich auf der Stelle zu treten, und brauchen Unterstützung, um den nächsten Schritt zu gehen? Vielleicht haben Sie Probleme damit, sich verständlich zu machen, Ihren eigenen Führungsstil zu entwickeln oder beruflich zu zeigen, was wirklich in Ihnen steckt. Oder Sie ahnen, dass Sie mit Ihrem derzeitigen Arbeitsstil geradewegs auf ein Burnout zusteuern.

Bei derartigen Problemen ist wahrscheinlich ein Coaching die richtige Wahl. Obwohl Coachings auf Methoden der Psychologie und Gesprächstherapie zurückgreifen, richten sie sich an prinzipiell "gesunde" Menschen, die sich einem Problem in ihrer Umwelt stellen müssen. Aus diesem Grund werden Coachings häufig von Führungskräften in Anspruch genommen, wenngleich sie auch in vielen anderen Lebenslagen hilfreich sein können. Sie umfassen häufig "nur" drei bis fünf Sitzungen und arbeiten darauf hin, eine bestimmte Schwierigkeit zu überwinden, die die Patienten selbst zu Beginn definieren.

Mit Psychotherapie Leidensdruck reduzieren

Im Gegensatz zum Coaching stellen Psychotherapien verbriefte Behandlungsmethoden dar, die psychische Beschwerden lindern. Hinweise darauf, dass Sie mit einem psychischen Leiden kämpfen, gibt Ihnen häufig Ihre Gefühlswelt: Menschen mit Psychotherapiebedarf sind von Ihren Emotionen überwältigt und wissen nicht mehr, wo sie bei der Lösung ihrer Probleme anfangen sollen. Sie kämpfen mit Sorgen oder Zukunftsängsten, Hoffnungslosigkeit, Zwangsgedanken oder sehen die nächste Katastrophe bereits am Horizont. Vielleicht haben sie traumatische Erinnerungen, die sie im Geiste immer wieder durchleben. In diesen Fällen ergibt es Sinn, die Gedanken und Gefühle vor dem Coaching zunächst in einer Therapie zu "entwirren".

Gemeinsamkeiten von Coachings und psychotherapeutischen Behandlungen

Während das Coaching in der Business-Welt seinen Anfang nahm, entstammt die psychotherapeutische Behandlung der medizinischen Praxis. Nichtsdestotrotz basieren Beide auf denselben psychologischen Methoden und Konzepten. Coach und Therapeut stehen Ihnen gleichermaßen beratend als Zuhörer und Gesprächspartner zur Seite. Der Fokus liegt auf Ihnen: Sie erhalten den Raum, Ihre Gefühlswelt, Ihre Gedanken und Erlebnisse zu erforschen und zu organisieren. So lernen Sie Ihre Denk- und Verhaltensmuster besser kennen und entwickeln alternative oder flexiblere Verhaltensweisen, mit deren Hilfe Sie Ihr Leben fortan auf eigenen Beinen sicherer meistern können.

Nicht von Vorurteilen leiten lassen, wenn es um das eigene Leben geht

Glücklicherweise werden die vielen Vorurteile in unserer Gesellschaft gegen psychische Erkrankungen langsam abgebaut. Dennoch schrecken viele Personen vor der Arbeit mit einem Psychotherapeuten zurück - sei es für ein Coaching oder eine Therapie. Ihnen sei empfohlen, sich nicht einschüchtern zu lassen. Mit professioneller Hilfe lösen sich Probleme schneller und effektiver als allein - seien sie beruflicher oder privater Natur. Das macht eine solche Person nicht "verrückt", sondern vielmehr besonders vernünftig.

Wer sich nicht sicher ist, ob eine Therapie für ihn in Frage kommt, kann auch das gemeinsam mit einem Therapeuten oder Coach abklären. Es kann schwer sein, die eigene Situation objektiv zu beurteilen.